Michael Beyer
entwicklungsräume {mit}gestalten

"Auch im Denken gibt es eine Zeit des Pflügens und eine Zeit der Ernte." - L. Wittgenstein

Im Jahr 2011 lernte ich bei Dr. Wolfgang Loos, dass es für Berater*innen hilfreich sein kann, in Schubladen denken zu können. Damals absolvierte ich bei ihm einige Module meiner Ausbildung zum Berater für Organisationsentwicklung. Die ersten Schubladen, die mir als werdendem Berater angeboten wurden, waren "Sachfragenfresser" oder "Beziehungstierchen". Auf den folgenden Seiten können Sie unter anderem lesen, ob und wie weit ich diese Schubladen heute als Berater, Coach und Trainer öffne und was sich eventuell Nützliches in ihnen finden lässt.

 "Schubladendenken ist die Fähigkeit, sich in komplexen und in sich wiederholenden Situationen erhöhte Handlungsfähigkeit zu verschaffen, indem die relevanten Züge einer Situation mit dazu analogen Zügen vertrauter und gut bewältigter anderer Situationen verglichen werden und auf Grund einer schematischen Ähnlichkeit der Erfordernisse die Lösungen von einem Bereich auf den anderen übertragen werden."


Das Schubladendenken ist mir über die Jahre zu einer hilfreichen Fähigkeit geworden, wenn es z.B. um Komplexitätsreduktion oder Modellbildung geht. Seit ich mich mit den Beratungsansätzen des Münchener SySt®-Instituts beschäftige, entstehen einerseits viele neue Schubladen und andererseits lade ich mich und meine Kund*innen noch mehr zum Querdenken ein. Wie sich diese Haltung in meiner Arbeit zeigt, können Sie ebenfalls auf den folgenden Seiten erfahren.


"Querdenken ist die Fähigkeit, in neuen ungewohnten Situationen nicht einfach schematisch nach alten Mustern zu reagieren, sondern die spezifischen Züge und Chancen der neuen Situation zu erfassen und in origineller Weise zu nutzen, ohne sich vom Erwartungsdruck der Umgebung in alte Reaktionsweisen zurückzwingen zu lassen."




"Erfolgreiches Querdenken führt also zu neuen schematischen Einsichten, zu neuen Formen des Schubladendenkens. Dagegen benötigt das Schubladendenken normalerweise eine Krise, um den Wert des Querdenkens wieder entdecken zu können."

Quelle: Varga von Kibéd, M. und Sparrer, I. (2009): Ganz im Gegenteil. Tetralemmaarbeit und andere Grundformen Systemischer Strukturaufstellungen.